Stadtverordnete beschließen Stadtklimaanalyse

Konkrete Maßnahmen gegen die Auswirkungen des Klimawandels

 

Der menschengemachte Klimawandel stellt eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit dar. Welche Auswirkungen ergeben sich hierdurch für unsere Stadt? 

 

Wie stellt sich das Stadtklima in den einzelnen Bereichen dar? Wo ist die Hitzeentwicklung be­sonderes groß? Wo entsteht Kalt­luft? Welche Luftströme gibt es? Und vor allem, wo ist der Hand­lungsbedarf besonders groß und welche konkreten Maßnahmen sollten zum Schutze der Wetz­larer Bevölkerung ergriffen wer­den? Mit all diesen Fragen setzt sich die nun vorliegende, von der Stadt in Auftrag gegebene und weitgehend durch Fördermittel finanzierte Studie auseinander, die jetzt von den Abgeordneten der Stadtverordnetenversamm­lung als Basis für das weitere Handeln des Magistrates verab­schiedet wurde.

Um die Auswirkungen des Kli­mawandels zu verstehen, muss man sich die Temperaturent­wicklungen der letzten Jahrzehn­te in unseren Breiten ansehen: So stieg die Zahl der Sommerta­ge mit über 25°C von 35 auf 45 pro Jahr, die der heißen Tage mit über 30°C von 6 auf 10. Und die Ent­wicklung schreitet weiter voran. Die UN geht davon aus, dass bei Beibehaltung der bisher zugesag­ten Maßnahmen der Länder von einem weiteren Temperaturan­stieg von 2,9°C bis zum Ende des Jahrhunderts auszugehen ist. Im schlimmsten Fall von bis zu 4,7°C bis 2100. 

 

Die Stadtklimaanalyse leistet vor diesem Hintergrund wich­tige Basisarbeit, um vor Ort mit den Entwicklungen umgehen zu können und insbesondere für be­sonders schützenswerte Grup­pen Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Hierzu wurden neben den klimatischen Bedingungen in Wetzlar auch die Quartiere er­fasst, wo insbesondere ältere und besonders junge Menschen, aber auch sozial Schwächere ihr Zu­hause haben.  

 

So ist es möglich, zielgenau in den Bereichen aktiv zu werden, wo der Handlungsdruck am größten ist. Konkrete Vorschläge von Ent­siegelungsmaßnahmen über Ver­schattungen durch Bäume, Dach­begrünungen bis hin zu öffentli­chen Trinkbrunnen und der ener­getischen Sanierung von Gebäu­den finden sich in der Analyse.

 

Die Stadtklimaanalyse soll aber nicht nur ein Instrument sein, um an jetzigen Schwerpunkten im Bestand arbeiten zu können und Entlastungen herbeiführen zu können. Sie soll gleichzeitig Grundlage für Planungen inner­halb unseres Stadtgebietes sein, um verantwortungsvolle Verän­derungen herbeiführen zu kön­nen, die das Stadtklima mitbe­rücksichtigen und befördern.