Die Bauarbeiten für den Neubau der Feuerwache I. sind im vollen Gange. Mit Baukosten von mehr als 33 Millionen Euro handelt es sich um das größte Hochbauprojekt der Stadt.
Wie Oberbürgermeister Manfred Wagner deutlich machte, stellt der nun begonnene Neubau nicht nur einen wesentlichen Baustein in der Sicherheitsarchitektur Wetzlars dar, sondern leitet auch das Schlusskapitel nach einem umfangreichen Entscheidungsprozess ein.
Anfangs war die im Jahr 2009 verfolgte Absicht, den Standort, im Übrigen gerade einmal 40 Jahre alt, um eine Fahrzeughalle zu erweitern. Doch Setzungen des Gebäudes und des Hofes beeinträchtigen die Arbeit der Brandschützer und waren Anlass, das Vorhaben zunächst in jeder Hinsicht kritisch zu prüfen. Sie führten zu dem Ergebnis, ein Neubau an dem bisherigen Standort stelle sowohl funktional als auch wirtschaftlich die beste Variante dar.
Ein Standort, der für die Freiwillige Feuerwehr der Innenstadt mit gut 50 Aktiven, einer aktiven Kinder und einer Jugendfeuerwehr, einem Spielmannszug und auch der Alters und Ehrenabteilung zeitgemäße Bedingungen bietet. Dies gilt aber auch für die Arbeitsplätze der annähernd 20 hauptamtlichen Kräfte des Amtes für Brandschutz, das vielfältige Aufgaben für die umliegenden Kommunen erbringt.
Als die Stadtverordnetenversammlung 2019 die Entscheidung für den Neubau traf, versuchte die CDU-Fraktion in Person ihres Fraktionsvorsitzenden Michael Hundertmark Zweifel zu sähen. Mit Blick auf die Größe des Neubauvorhabens und der Zahl der Fahrzeugeinstellplätze beschwor er die „Gefahr“, die Koalition wolle umliegende Standorte schließen und strebe Zentralisierungen an.
„Das war damals Humbug und ist heute Humbug“, so Wetzlars Brandschutzdezernent Manfred Wagner. Denn der Erhalt aller Freiwilligen Wehren stand nie zur Disposition. Und wie jeder weiß, werden aktuell die Vorbereitungen für die Neubauten von Feuerwachen in Garbenheim und Dutenhofen getroffen.
Diese Neubauvorhaben, die neue Wache I, der Aufbau des Sirenennetzes, die Investitionen in die Ausstattung oder der Aufbau der hauptberuflich betriebenen Brandschutzerziehung, sind das, was die Sicherheitsarchitektur der Stadt in elementaren Bereichen ausmacht.