SPD-Fraktion vor Ort - Zu Besuch am neuen Standort der WALI

Die Wetzlarer Arbeitsloseninitiative -kurz WALI- stellt seit Jahrzehnten einen festen Anlaufpunkt für Betroffene dar. Im vergangenen Jahr musste die über die Grenzen der Stadt hinaus anerkannte Institution aufgrund der Kündigung der bisherigen Räumlichkeiten ein „neues Zuhause“ finden. Glücklicherweise gelang dies an zentraler Stelle, so dass Interessierte nun weiterhin in der Bahnhofstraße den Kontakt suchen und sich informieren und beraten lassen können. Grund genug für einen Besuch der SPD-Fraktion und ein Gespräch mit Geschäftsführer Stefan Lerach, um sich über den aktuellen Stand bei der WALI auszutauschen.

 

 

Dieser zeigte sich zufrieden damit, dass es gelungen ist, in der Nähe des angestammten Ortes bleiben zu können. Schließlich sind auch die neuen Räumlichkeiten durch die Bahnhofsnähe gut erreichbar. „Menschen, die zu uns kommen, nutzen oft öffentliche Verkehrsmittel, so dass wir natürlich froh sind, hier in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes unser jetziges Domizil gefunden zu haben“, berichtete Lerach. „Als wir die neuen Räume besichtigt hatten, war hier noch vieles zu erneuern. Dies gab uns die Möglichkeit, alles so zu gestalten, wie wir es uns wünschen“, fasste er die jüngste Entwicklung zusammen. Und so entstanden eine Küche und der Seminarraum, zwei Büros und zwei Beratungsräume in der Bahnhofstraße 20, die nun zur Nutzung zur Verfügung stehen. Im Nachbargebäude konnte darüber hinaus noch eine Werkstatt eingerichtet werden, die oft für Seminarangebote genutzt wird. Lerach nennt diese aufgrund der Hausnummer häufig nur kurz die „22“.

Teurer sei die Miete schon als im Bereich des vorherigen Gebäudes. Dort sei diese allerdings über Jahre nicht erhöht worden. Und jetzt habe man eben auch frisch renovierte und sehr einladende Räumlichkeiten anzubieten. „Es macht etwas mit Menschen, wenn die Räume schön und barrierearm sind“, stellte Lerach klar und sieht dies auch als Ausdruck von Wertschätzung gegenüber den Menschen, die eines der Angebote der WALI annehmen wollen. „Von außen betrachtet sehen viele nur die wirtschaftlich schwierige Situation Betroffener, aber was das mit deren Selbstbewusstsein macht, können die meisten sich nicht vorstellen“, ergänzte der Geschäftsführer, der dabei auch auf eigene Erfahrungen im Bereich der Arbeitslosigkeit Bezug nahm.

 

Finanziell seien die neuen Räumlichkeiten für die Arbeitsloseninitiative nach jetzigem Stand gut zu finanzieren, wobei dies durch oft projektbezogene Mittelzuweisungen eben auch nur eine Momentaufnahme sein könne. Positiv sieht er in diesem Zusammenhang das kontinuierliche nicht nur finanzielle Engagement der Stadt und weiterer Geldgeber.

 

Und wie sieht so ein typischer Tag im Bereich der WALI aus? Nun, den gibt es so nicht. „Es wäre schön, wenn Interessierte sich im Vorhinein immer einen Termin geben lassen würden, aber wenn der ‚Schuh drückt‘ und jemand spontan kommt und Beratung benötigt, schicken wir natürlich niemanden weg“, berichtete Lerach. „Grundsätzlich kann man ab 8:00 Uhr zu uns kommen. Um 9:00 Uhr machen wir dann eine Einteilung für den Tag“, fügte er hinzu. Mittags gibt es Essen, das nach Vorbestellung zum Selbstkostenpreis vor Ort zubereitet wird.

 

Über das Beratungs- und Seminarangebot in der Bahnhofstraße hinaus gibt es weiterhin den Standort im Nachbarschaftszentrum im Wetzlarer Westend. Dort findet neben dem Café Freiraum auch die Bewirtschaftung mehrerer Gärten statt.

 

Im vergangenen Jahr fanden Gruppenangebote und 1669 individuelle Beratungsgespräche statt. Ziel der Mitarbeitenden der Wali ist es durch Beratung, Begleitung, Motivation, Beschäftigung und Qualifizierung Menschen in die Lage zu versetzen, sich selber zu helfen und ein selbständiges Leben führen zu können.

 

Im Austausch mit den Mitgliedern der SPD-Fraktion und dem Sozialdezernenten, Oberbürgermeister Manfred Wagner, standen mögliche weitere Kooperationen im Bereich der Stadt Wetzlar im Fokus. Lerach zeigte sich hierfür offen und dankbar. Wichtig sei bei allen Überlegungen, die Bedürfnisse der Beteiligten immer mitzudenken, damit neue Wege auch erfolgreich beschritten werden könnten.