Im März 1974 wurde das neue Klinikum fertiggestellt
1965 wurde die Idee einer sogenannten „Hessenklinik“ von der Landesregierung initiiert, die auch den Bau eines neuen Großkrankenhauses in Wetzlar ermöglichte. Unter der Verantwortung von SPD-Landrat Dr. Werner Best erfolgte im Jahr 1966 die Bildung des Zweckverbandes Kreis- und Stadtkrankenhaus Wetzlar und die Vorplanung des Krankenhausneubaus konnte beginnen.
Die Ursprünge in Wetzlar liegen im Hospital zum Heiligen Geist, eine Stiftung der Bürgerschaft zur Aufnahme von bedürftigen Kranken und durchreisenden Pilgern, das 1262 erstmals erwähnt wurde. 1845 wurde ein nächster wichtiger Schritt erreicht: das Stadtkrankenhaus in der Pariser Gasse, damals mit 20 Betten, später auf 56 Betten erweitert, bot bescheidene, aber notwendige medizinische Versorgung.
Am 1. April 1924 wurde das neue Krankenhaus an der Frankfurter Straße mit 127 Betten eröffnet. Aber bereits zwei Jahre später musste es auf 170 Betten erweitert werden, um den wachsenden Bedarf zu decken. Neben der Erweiterung der Bettenzahl wurden beispielsweise ein Kreißsaal und eine Entbindungsstation eröffnet.
Letztlich gab es an diesem Standort aber keine Weiterentwicklungsmöglichkeiten und außerdem gab es nicht nur einen erhöhten Platzbedarf durchsteigende Patientenzahlen, auch der Fortschritt in der Medizin mit neuen Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten machte letztlich einen Neubau erforderlich.
Mit der Auswahl des Standortes auf der – damals noch – grünen Wiese wurde eine zukunftsorientierte Entscheidung getroffen, die auch bauliche Erweiterungen zuließ. Die Ausstattung mit 2- und 3-Bett-Zimmern, zu einer Zeit als in anderen Krankenhäusern 12-Bett-Zimmer mit zwei Waschbecken vorkamen, Sauerstoff- und Druckluftanschlüsse an jedem Bett, Fernseher und Radio, waren der Zeit voraus.
Die Wetzlarer Neue Zeitung vom 21.3.1974 beschrieb das Klinikum Wetzlar daher als eine „Klinik der Superlative“. In den folgenden 50 Jahren hat sich das Klinikum kontinuierlich weiterentwickelt, zahlreiche neue medizinische Abteilungen wurden gegründet und auch baulich wurde der Standort kontinuierlich erweitert.
Diese positive Entwicklung wurde auch durch die Gründung der Lahn-Dill-Kliniken 2001 unter Verantwortung des damaligen SPD-Landrates Dr. Karl Ihmels unterstützt. In diesem wegweisenden Verbund wurden die kommunalen Krankenhäuser des Lahn-Dill-Kreises zusammengefasst, ebenfalls eine Entscheidung, die den aktuellen Entwicklungen im Gesundheitswesen weit voraus war.
Mit der Vielfalt des Leistungsangebots ist das Klinikum Wetzlar ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsversorgung für die Menschen in Wetzlar und im Lahn-Dill-Kreis und auch für die künftigen Herausforderungen gerüstet.