Im Internet wirbt Bärbel Bas mit dem Slogan „Politik, die DU sagt“. Nahbar möchte die Bundestagspräsidentin, die das zweithöchste Amt im Staat bekleidet, sein und sie hält Wort. Beim Jahresempfang der SPD Wetzlar beeindruckt sie die 150 Gäste mit ihrer lockeren Art und dem Umgang auf Augenhöhe.
Es ist coronabedingt der erste Jahresempfang der Wetzlarer SPD seit vor drei Jahren Franziska Giffey ebenfalls im Steindorfer Tannenhof mit ihrer direkten Art die Gäste in ihren Bann zog. Doch im Gegensatz zu Giffey hat sich Bas vorgenommen keine lange Grundsatzrede zu halten. Maximal 20 Minuten möchte sie reden, um dann ausreichend Zeit zu haben, um mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen.
Und so kommt es dann auch: In offener Runde geht es um die Verkleinerung des Bundestages, die mögliche Einführung eines Freiwilligendienstes und die Frage der sozialen Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft. Bas möchte, dass diese Fragen mit den Betroffenen und nicht nur durch die Politik diskutiert und entschieden werden. Hierzu schlägt sie die Bildung von Bürgerräten vor, in denen jeweils von Veränderung betroffene Gruppen zu den Gesetzesvorlagen diskutieren und ihre Sicht einbringen können. „Wenn wir über die Einführung eines Freiwilligendienstes diskutieren wollen, dann müssen die jungen Menschen als erstes sagen, was sie davon halten“, führt sie ein Beispiel an.
Man merkt, dass es Bärbel Bas neben den Inhalten vor allem um die Art der politischen Debatte geht, die sie zu den Menschen bringen will. In Steindorf hat sie hierfür beim Jahresempfang ein wohltuendes Beispiel gesetzt, das sich am Ende der Veranstaltung in vielen persönlichen Gesprächen und in dem Erfüllen zahlreicher Fotowünsche Ausdruck findet. Und so gehen viele Gäste nicht nur mit einem individuellen Selfie nachhause, sondern auch mit dem Bild einer Bundestagspräsidentin „zum Anfassen“, die zuhört und Politik auf Augenhöhe mit den Menschen vorlebt.