Folge 7 - Freiraum für Sport, Spiel, Freizeit und Soziales


In unserer siebten und letzten Folge zum Rahmenplan Altstadt beschäftigen wir uns mit den Themen Spiel, Sport, Freizeit und Soziale Infrastruktur in der Altstadt.

 

Wie den vergangenen Beiträgen zu entnehmen war, muss die Entwicklung einer Innenstadt immer als Ganzes betrachtet werden, schließlich haben Entscheidungen unmittelbare Auswirkungen auf andere Bereiche des Zusammenlebens. Der zur Verfügung stehende Raum ist begrenzt und es bedarf einer intensiven und verantwortungsvollen Abwägung, welche der Raumansprüche Vorrang genießen sollen.

 

Über allem steht das Ziel, die Altstadt in ihrer Lebens-, Arbeits- und Aufenthaltsqualität weiter zu stärken. Hierzu zählt nicht zuletzt auch der öffentliche Raum als Ort des sozialen und kulturellen Austauschs, des sozialen Zusammenhalts und der Begegnung der Generationen und Bevölkerungsgruppen.

 

Mit dem Haus der Prävention, dem Haus der Jugend, den Seniorenzentren sowie den zahlreichen Angeboten freier oder kirchlicher Träger verfügt die Altstadt bereits über eine hervorragende soziale Infrastruktur. Das Haus der Jugend wird derzeit über das Förderprogramm Soziale Integration im Quartier umfangreich saniert und mit weiteren Angeboten ergänzt. Es wird nach Fertigstellung ein Leuchtturmprojekt in Bezug auf die offene Jugendförderung darstellen.

 

Mit dem Neubau der Kindertagesstätte Marienheim hat die Altstadt ein umfassendes und pädagogisch hochwertiges Betreuungsangebot für Kinder im Alter von 3 bis 13 Jahren. Ergänzt wird dies mit hervorragenden Betreuungseinrichtungen von kirchlichen Trägern.

 

Die Wetzlarer Altstadt ist Zentrum von herausragenden Sportereignissen. Ein Glücksgriff dabei ist zum einen die zentrale Lage des enwag-Stadions am Rande der Altstadt als Ausgangspunkt für den jährlich stattfindenden Brückenlauf durch die Altstadt. Die Teilnehmerzahlen steigen jährlich.

 

Durch die Altstadt von Wetzlar laufen zum anderen einige lokale und regional bedeutsame Qualitätswanderwege, wie zum Beispiel der Lahnwanderweg, der Bergmannspfad und der Goetheweg. Darüber hinaus bietet die 4-Türme-Wanderung rund um die Wetzlarer Altstadt hervorragende Ausblicke über die Dächer der Altstadt ins Lahntal und die umliegenden Wälder. Mit dem Lahntalradweg durchzieht einer der beliebtesten touristischen Radwanderwege die Innenstadt von Wetzlar. Mit Willkommensangeboten am Hausertor und auf dem Haarplatz sollen die Radtouristen zu einem Besuch in die Altstadt eingeladen werden. Am Hausertor soll dies in absehbarer Zeit errichtet werden, am Haarplatz besteht bereits ein solches Angebot, was ggf. noch attraktiver gestaltet werden könnte. Die Lahn selbst ist bei Kanutouristen sehr beliebt. Ergänzt werden könnten die Verleihangebote mit Stand-Up-Paddling u.ä.

 

Mit dem neuen Freibad Domblick wird Wetzlar ein modernes und ökologisch nachhaltiges Natur-Freizeitbad erhalten, was mitten in die Stadtlandschaft an der Lahn am Rand der Altstadt eingebettet ist. Es wird aufgrund der Lage, der nachhaltigen Ausgestaltung sowie der Integration in die Flusslandschaft ein einzigartiges Projekt mit regionaler Strahlkraft sein. Ergänzt werden sollte es noch mit einer attraktiven Gastronomie in einem Beachclub, der auch von Gästen außerhalb des Freibades besucht werden könnte. Ergänzt mit einer dauerhaften Fußgängerbrücke in die Colchesteranlage wird die Lahnaue im Bereich der Altstadt noch attraktiver als sie derzeit schon ist.

 

Auch der Kinderspielplatz in der Colchesteranlage genießt in den Sommermonaten eine große Beliebtheit. Die Fontänen in der Colchesteranlage ziehen größere Kinder magisch an, für Kleinkinder ist der Wasserdruck viel zu hoch. Hier ist zu überlegen, ob die Wasserfontäne zu einem kleinen Wasserspielplatz umgebaut werden könnte. Dazu bedarf es neben den Fontänen ein paar Wasserschalen oder Wasserläufe.

 

Während die Colchesteranlage in den Sommermonaten sehr stark frequentiert ist, könnten die anderen Anlagen im Altstadt-Grüngürtel hinsichtlich der Spiel- und Sportmöglichkeiten aufgewertet werden. Besonders fehlt es an attraktiven Freizeit- und Sportangeboten für Jugendliche, wie Calisthenics-Anlagen, kleine Soccer-Courts oder Beach-Volleyball. Bei der Standortwahl von Sportanlagen ist natürlich darauf zu achten, dass ausreichend Abstand zur Wohnbebauung besteht. Hier könnte besonders die Siena-Anlage oder die Lahninsel in Betracht kommen. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Maßnahmen zur Aufwertung der Altstadt als Raum für Sport, Spiel und Freizeit könnten zusammengefasst sein: 

 

  • Umbau der Wasserfontaine in der Colchesteranlage zu einem kleinen Wasserspielplatz
  • Aufwertung der Kinderspielplätze in der Avignonanlage und in der Siena-Anlage
  • Erlebbarmachen der Lahn durch weitere Wassersportangebote wie z.B. Stand-Up-Paddeln
  • Schaffung von weiteren Sportmöglichkeiten in den öffentlichen Grünflächen im Altstadtgrüngürtel wie Calisthenics-Anlagen, Gymnastik- oder Yoga-Wiesen, Basketball- oder Soccer-Spielflächen, Beach-Volleyball oder Generationen Fitness
  • Schaffung von generationenübergreifenden Spielmöglichkeiten wie Boule, Schach, Spieltische etc. auch an zentralen Plätzen der Altstadt bzw. im Altstadt-Grüngürtel